Fast zwei Wochen bin ich nun in der Dominikanischen Republik.
Nach einer langen und anstrengenden Reise, die endlos schien, sind wir schließlich doch am ersten September gegen 22 Uhr deutscher Zeit (16 Uhr Dominikanischer Zeit) gelandet.
Am Flughafen wurden wir Freiwilligen von AFS Mitarbeitern empfangen und zu unseren Unterkünften gebracht. Akira, Vanessa und ich wohnen zusammen im Aldeas Infantiles SOS (SOS Kinderdorf) im Stadtteil Los Minas in Santo Domingo Este.
Auf der Autofahrt dorthin durften wir gleich den etwas abenteuerlichen Verkehr der Dom. Rep. kennenlernen. Auf dreispurigen Straßen wird hier in der Regel vier- bis fünfspurig gefahren, wenn der Vordermann nicht schnell genug abbiegt, biegt man halt daneben ab und wenn man im Stau steht kann man ja mal hupen, vielleicht geht es dann ja schneller. Es ist auf den Straßen aber grundsätzlich auch so voll, dass man meist nicht sonderlich schnell vorankommt und oft im Stop and Go gefangen ist. Zwischen den Autos schlängeln sich Motorradfahrer durch und überall laufen Straßenverkäufer rum, die Wasser oder Obst anbieten. Wenn man etwas kaufen möchte, macht man sich durch winken, rufen oder hupen bemerkbar und die kommen ans Fenster. Das man dafür anhalten muss fällt aber gar nicht weiter auf, weil man ja sowieso im Stop and Go stehen bleiben muss und gehupt wird hier sowieso durchgehen. Ich finde es immer wieder beeindruckend, dass die Straßenverkäufer trotzdem jedes Mal wissen, dass sie gemeint sind.
Trotz des Chaos auf den Straßen habe ich mich bisher in den Taxis oder im Bus des Kinderdorfs immer recht sicher gefühlt, ich denke die Leute wissen einfach, wie man trotzdem gut und sicher fährt.
Jetzt aber zu meiner Unterkunft. Im Kinderdorf wohnen Akira, Vanessa und ich in unserer eigenen kleinen Wohnung mit Küche, Bad und Balkon. Jeder hat sein eigenes Zimmer mit Schrank, Tisch, Bett und Ventilator.
Mein Zimmer |
Unser Balkon |
Der Blick von unserem Balkon |
Unsere Projektleiterin Irene hat uns empfangen, die Wohnung gezeigt und ein paar der SOS Familien vorgestellt. Das Spanisch- Sprechen geht besser als erwartet und mit etwas Geduld, Händen, Füßen und einem Wörterbuch komme ich erstaunlich gut klar.
Hier im Dorf leben 12 SOS Familien. Eine Familie besteht immer aus der Tía (spanisch für Tante) und sechs bis acht Kindern. Die Tía ist die Mutter in der Familie, und kümmert sich um die Kinder, kocht und vermittelt ihnen ein Gefühl von Familie. Die Kinder hier sind Waisen oder kommen aus schwierigen oder armen Familienverhältnissen. Hier finden sie dann ein neues Zuhause.
Am Tag nach unserer Ankunft, also dem zweiten September, fand unser On-Arrival-Camp im AFS Büro statt. Wir wurden auf halb 9 dorthin gebracht und haben dort erstmal Frühstück bekommen, bevor wir richtig angefangen haben. Wir saßen draußen im Hinterhof des AFS Büro unter einem Mangobaum, von dem regelmäßig Mangos heruntergefallen sind. Eine Mitfreiwillige hat eine der Mangos mit den Händen aufbekommen und wir haben sie dann gelöffelt. Die Mangos hier sind einfach so lecker, saftig und süß, so viel besser als in Deutschland.
Der Mangobaum |
Die Mango |
Später haben wir dann von den AFS Mitarbeitern erfahren, wie man sich hier verhalten soll und was man sonst so beachten muss. Wir haben da viele wichtige und interessante Dinge erfahren.
Nach einem recht freien Sonntag, an dem wir nur kurz einkaufen waren, mussten wir dann am Montag zum ersten Mal in unseren Projekten arbeiten.
Während Akira und Vanessa mit den Kindern hier in Los Minas arbeiten, arbeite ich in einem anderen SOS Kinderdorf im Stadtteil Los Jardines. Dorthin fahre ich dann immer mit der Metro.
Jade, eine Freiwillige aus Belgien, und ich haben uns morgens gegen 9 im Kinderdorf in Los Jardines getroffen. Außer mit den Kindern zu spielen haben wir aber an den ersten Tagen nicht viel gemacht.
Am Mittwoch hatten wir schon ab Mittags frei, da es eine Hurricane Warnung für die Dominikanische Republik für Donnerstag gab. Somit hatten wir auch am Donnerstag und Freitag frei und damit direkt unser erstes verlängertes Wochenende. Von dem Hurricane haben wir aber nicht sonderlich viel mitbekommen. Außer etwas stärkerem Wind und Gewitter ist bei uns nichts angekommen. Dennoch haben wir am Mittwoch Abend die Fenster und Türen mit Klebeband abgeklebt und unsere Stühle und den Tisch vom Balkon hereingeholt.
Am Wochenende waren wir dann auch zum ersten Mal am Strand. Wir fuhren mit dem Bus zum Strand Juan Dolio und genossen das warme, türkise Wasser der Karibik, den weißen Sandstrand und den Schatten der Palmen. Es soll aber wohl noch sehr viel schönere Strände hier geben.
Lucia und ich am Strand Juan Dolio |
Der Strand Juan Dolio |
Am 12.09. waren wir AFS Freiwilligen zu einem Treffen in der Botschaft eingeladen, wo uns etwas über die Arbeit der Botschaft und die Politik der Dom. Rep. erzählt wurde. Dort trafen wir auch andere deutsche Freiwillige, die die nächsten elf Monate im Land verteilt leben und arbeiten werden.
Alles in Allem hatten wir einige sehr interessante erste Tage und schon viel Spaß hier.
Bis bald,
Sara
PS.: Auf Grund der Kinder hier im Dorf sind in unserem WLAN die meisten Social Media Plattformen gesperrt. Wer mich also kontaktieren möchte und meine Handy-Nummer hat, kann mir gerne über die WhatsApp- ähnliche App "Telegram" schreiben.
Wer meine Handy-Nummer nicht hat und mich dennoch kontaktieren möchte, kann gerne einen Kommentar hinterlassen.